Symptome des PID

Primäre Immundefekte (PID) sind angeborene Störungen des körpereigenen Abwehrsystems. Doch wie entsteht ein Immundefekt eigentlich? Und was kann dagegen getan werden? Erfahren Sie mehr über die Symptome und die Möglichkeiten der Behandlung am Beispiel von einigen wichtigen Formen der Erkrankung.

Angeborene Immundefekte: Welche Symptome können bei Erwachsenen auftreten?

Betroffene mit einem angeborenen Immundefekt weisen eine deutlich geringere Abwehrstärke gegenüber Krankheitserregern auf als gesunde Menschen. Sie 

  • zeigen eine erhöhte Infektanfälligkeit, erkranken also häufiger und oft wiederkehrend an Infektionen,
  • erkranken länger an Infektionen,
  • benötigen eine Antibiotika-Therapie über einen längeren Zeitraum hinweg oder sprechen nicht auf Antibiotika an. 

Sechs Warnsignale für einen angeborenen Immundefekt bei Erwachsenen 

Einen genauen Schwellenwert zur Anzahl jährlicher Infektionen, die auf einen Immundefekt hinweisen, gibt es nicht. Jedoch können die folgenden Warnsignale auf einen möglichen angeborenen Immundefekt aufmerksam machen: 

  • Vier oder mehr Infektionen pro Jahr, die mit Antibiotika behandelt werden mussten. Hierzu zählen u. a. eitrige Mittelohrentzündungen, Bronchitis, Nebenhöhlenentzündungen oder Lungenentzündungen.
  • Immer wiederkehrende Infektionen oder Infektionen, die länger als gewöhnlich eine Antibiotika-Therapie erfordern.
  • Zwei oder mehr schwerwiegende bakterielle Infektionen, wie beispielsweise Hirnhautentzündungen (Meningitiden) oder Blutvergiftungen (Sepsen).
  • Zwei oder mehr Lungenentzündungen im Zeitraum von 3 Jahren (durch Röntgenbilder bestätigt).
  • Infektionen mit ungewöhnlichen Erregern und/oder an ungewöhnlichen Stellen im Körper.
  • Familienangehörige mit einem angeborenen Immundefekt (also bei sogenannter positiver Familienanamnese). 

Wichtig!

Sollten Wanrzeichen auf Sie zutreffen oder Sie sich ständig krank fühlen, wenden Sie sich mit ihrem Verdacht and Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin. 
 

Unter dem folgenden Link finden Sie den Immuncheck der dsai. Mit diesem Test können Sie feststellen, ob Sie oder Ihr Kind vielleicht von einem angeborenen Immundefekt betroffen sind. https://www.mach-den-immuncheck.de/


Angeborene Immundefekte bei Kindern: Welche Symptome treten auf?

Dass Kinder sich im Kindergarten oder in der Schule häufig mit Krankheitserregern anstecken, ist ganz normal. Doch nicht jedes Kind, das häufig erkältet ist, hat unabdingbar auch einen angeborenen Immundefekt. 
Lesen Sie hier, auf welche Warnsignale Sie als Eltern oder Bezugsperson achten sollten und wann eine Vorstellung beim Kinderarzt oder der Kinderärztin ratsam ist.

12 Warnsignale für einen angeborenen Immundefekt bei Kindern 

Bisher gibt es keinen Schwellenwert, der anzeigt, wie häufig Infektionen bei Kindern auftreten müssen, damit ein deutlicher Hinweis auf einen Immundefekt vorliegt. Daher haben Expert:innen eine Liste mit 12 Warnsignalen erstellt, um einen Immundefekt bei Kindern zuverlässiger und frühzeitiger erkennen zu können. Die Warnzeichen beziehen sich auf eine erhöhte Infektionsanfälligkeit, auf ungewöhnliche Infektionen und auf weitere Hinweise:

  • Warnsignale „Erhöhte Infektionsanfälligkeit “
    • mehr als zwei schwere Infektionserkrankungen, wie beispielsweise Hirnhautentzündungen (Meningitiden) oder Blutvergiftungen (Sepsen)
    • mehr als zwei Lungenentzündungen pro Jahr (durch Röntgenbilder bestätigt)
    • mehr als zwei Nasennebenhöhlenentzündungen pro Jahr
    • mehr als acht eitrige Mittelohrentzündungen pro Jahr
  • Warnsignale „Ungewöhnliche Infektionen“
    • Impfkomplikation bei Lebendimpfungen (etwa bei Impfungen gegen Masern oder Kinderlähmung)
    • Pilzbefall (Candida-Infektion) der Mundschleimhäute oder anderer Hautbereiche nach dem ersten Lebensjahr
    • wiederkehrende Infektionen mit normalerweise harmlosen Erregern
    • wiederkehrende Abszesse (abgekapselte Eiteransammlungen) auf der Haut oder in Organen
  • Weitere Hinweise auf einen Immundefekt
    • Familienmitglieder mit einem angeborenen Immundefekt (also bei sogenannter positiver Familienanamnese)
    • Antibiotikatherapie, die mehr als zwei Monate ohne Behandlungserfolg bleibt
    • unklare Rötungen (Erytheme) oder Entzündungen (Ekzeme) der Haut an Händen und Füßen von Säuglingen
    • Gedeihstörungen bei Säuglingen, also eine beeinträchtigte gesamtkörperliche Entwicklung (mit oder ohne chronische Durchfälle). Die Säuglinge sind in der Regel zu leicht oder wachsen nicht ausreichend . 

Wichtig!

Gibt es Warnsignale, die bei Ihrem Kind auftreten? Nehmen Sie bitte Kontakt mit dem behandelnden Kinderarzt auf und schildern Sie Ihren Verdacht.
 

Unter dem folgenden Link finden Sie den Immuncheck der dsai. Mit diesem Test können Sie feststellen, ob Sie oder Ihr Kind vielleicht von einem angeborenen Immundefekt betroffen sind. https://www.mach-den-immuncheck.de/