
Für einen erworbenen Immundefekt gibt es vielfältige Ursachen. Am häufigsten führen Leukämien (Blutkrebs) und Krebserkrankungen des Lymphsystem zu einem geschwächten Immunsystem.
Lesen Sie hier, auf welche Weise Krebserkrankungen die Abwehr schwächen können.

Infolge von Immundefekten können unter anderem Autoimmunerkrankungen auftreten. Hierbei ist das Immunsystem nicht in der Lage, körpereigene Zellen und Gewebe von körperfremden zu unterscheiden. Die Folge: Das Immunsystem richtet die Abwehrreaktionen gegen gesundes und funktionsfähiges Gewebe.
Diese sogenannte Immundysregulation (griechisch „dys“ = schlecht) kann zusammen mit einer krankhaft erhöhten Infektanfälligkeit auftreten. Allerdings führen nur wenige der zahlreichen unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen unmittelbar zu einem symptomatischen Immundefekt mit erhöhter Infektanfälligkeit. Das kann die Diagnose eines Immundefekts erschweren. Bei Autoimmunerkrankungen können sich auch die Bereiche der primären – also angeborenen – Immundefekte mit denen der erworbenen (sekundären) Immundefekte überlappen und lassen sich teilweise schwer voneinander abgrenzen.
Ursachen für häufige und länger anhaltende Infektionen sind oft Behandlungen, die das Immunsystem unterdrücken (sog. immunsupprimierende Therapien). Nähere Informationen, wie Medikamente das Immunsystem schwächen können, finden Sie hier.
Lesen Sie im Folgenden, welche Autoimmunerkrankungen einen erworbenen Immundefekt zur Folge haben können.

Klassische Immunsuppressiva und auch moderne Medikamente, die ins Immunsystem eingreifen und dessen Abläufe verändern, können die Immunabwehr hemmen. Sie sind bei verschiedenen Erkrankungen ein unverzichtbarer Bestandteil der Therapie. Allerdings schwächen sie die Abwehr gegen Krankheitserreger so stark, dass Betroffene deutlich häufiger an Infektionen durch üblicherweise harmlose Erreger erkranken. Ob und wie weit sich eine Immunschwäche entwickelt, hängt dabei vom Medikament, seiner Dosierung und der Therapiedauer sowie von der vorliegenden Erkrankung ab.

Viren gehören neben Bakterien zu den häufigsten Krankheitserregern. Das Immunsystem wehrt die Eindringlinge häufig ab, ohne dass der Betroffene Symptome zeigt. Es gibt jedoch Viren, die das Immunsystem nachhaltig angreifen und so einen erworbenen Immundefekt auslösen können.
Lesen Sie hier, welche Viren in der Lage sind, einen Immundefekt zu verursachen und welche Langzeitfolgen dabei häufig auftreten.

Für erworbene Immundefekte gibt es zahlreiche Ursachen. Hierzu gehören auch Stoffwechselstörungen, bei denen chemische Abläufe im Körper aus dem Gleichgewicht geraten. Dies kann sich auf das Immunsystem auswirken und so häufigere Infektionen zur Folge haben.
Lesen Sie in den folgenden Abschnitten, welche Stoffwechselerkrankungen zu einem erworbenen Immundefekt führen können.