Synonym: common variable immunodeficiency (CVID )

Das variable Immundefektsyndrom ist eine angeborene Erkrankung des Immunsystems, bei der die Anzahl der Antikörper im Blut der Betroffenen verringert ist. Es gehört somit zu den Antikörpermangelsyndromen und kommt im Vergleich zu anderen angeborenen Immundefekten relativ häufig vor . 

Lesen Sie hier, welche Symptome auftreten können und wie CVID diagnostiziert und behandelt werden kann.
 

Wie äußert sich CVID?


Die Symptome bei CVID können individuell sehr unterschiedlich sein, je nach Art, Schwere der Erkrankung und Zeitpunkt des Auftretens. Betroffene bemerken häufig im Alter von 20 bis 30 Jahren Beschwerden wie:

Häufige Infektionen:

Das Immunsystem von CVID-Betroffenen kann sich schlechter gegen Bakterien und Viren verteidigen. Dabei sind häufig auch die Ohren oder Augen betroffen, etwa durch Mittelohr- oder Bindehautentzündungen. Auch Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen können vorkommen . 

Husten und Atembeschwerden:

Auch die gesamten Atemwege sind anfälliger für Infektionen, bis hin zu Lungenentzündungen. Treten diese immer wieder auf, kann die Folge unter anderem eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) sein.

Durchfälle:

Viele Krankheitserreger wie Viren und Bakterien können zu Durchfällen führen und die Nahrungsaufnahme im Darm stören. Aber auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn) können die Ursache für diese Symptome sein .

Ekzeme oder Haarausfall:

CVID kann ebenfalls mit entzündlichen, oft juckenden Hauterkrankungen (Ekzemen) einhergehen. Betroffene leiden beispielsweise an atopischer Dermatitis – früher auch als Neurodermitis bezeichnet. Es kann aber auch zu kreisrund begrenztem oder zu komplettem Haarausfall (Alopecia areata bzw. universalis) kommen .

Wie wird CVID diagnostiziert?


Besteht der Verdacht auf CVID, kann über eine Blutabnahme die Menge der vorhandenen Antikörper im Labor bestimmt werden. Zusätzlich sind weiterführende Labortests möglich. Hierzu gehören Bestimmungen, wie viele der sogenannten B- und T-Zellen vorhanden sind oder wie die Immunreaktion auf eine vorherige Impfung ausfällt . 
Grundsätzlich gilt: Je früher CVID diagnostiziert wird, desto besser lässt sich das Risiko für häufige und schwere Infektionen oder Folgeerkrankungen durch eine effektive Therapie senken. 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei CVID?


Bei einem Antikörpermangel kann eine so genannte Immunglobulin-Ersatztherapie zum Einsatz kommen. Betroffene erhalten hierbei in regelmäßigen Abständen Antikörper – also Immunglobuline – von gesunden Spendern. Dies unterstützt vor allem die Abwehr von Krankheitserregern und senkt die Infektionshäufigkeit . Weitere Informationen zu dieser Therapie finden Sie hier.

Bei bestehenden Infektionen werden außerdem Antibiotika eingesetzt – abhängig von den jeweiligen Krankheitserregern und betroffenen Organen. 

Glühbirne

Bestehen neben CVID weitere Erkrankungen, wie zum Beispiel eine Autoimmunerkrankung, wird auch diese behandelt . Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihren persönlichen Behandlungsplan gemeinsam mit Ihnen besprechen.

Literatur

  1. Ghafoor A, Joseph SM. Making a Diagnosis of Common Variable Immunodeficiency: A Review. Cureus 2020; 12: e6711. 
  2. Pescador Ruschel MA, Vaqar S. Common Variable Immunodeficiency. In StatPearls. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing. StatPearls Publishing LLC.; 2021.
  3. Blaese RM, Bonilla FA, Stiehm ER, Younger ME, eds. Patient & Family Handbook for Primary Immunodeficiency Diseases. 5th ed. Towson, MD: Immune Deficiency Foundation; 2013.